1898 wurde die Firma OGAS®, eine Spezialfabrik für Holzspielschiffe und historische Schiffsmodelle, durch Otto Greiner Alex Sohn gegründet.
Er war ein Kaufmann, der seine Lehr- und Wanderjahre an der deutschen Küste, in den Niederlanden und in England verbracht hatte. Von dort brachte er die Liebe zu Schiffen in den Thüringer Wald mit. In kurzer Zeit konnten erfolgreich europäische Kunden und Länder in Übersee mit einer Vielzahl von verschiedenen Spielschiffen und historischen Schiffsmodellen beliefert werden.
Otto Greiner stellte als Erster die Holzspielschiffproduktion auf maschinelle Herstellung um. Der erste Gasmotor folgte, Ende der 20er Jahre dann eine Dampfmaschine zum Antrieb der Maschinen. Von 1909 bis 1914 war die Firma OGAS® „Kaiserlicher Hoflieferant“. 1918 hatte die Firma OGAS® bereits 50 Beschäftigte. Die Produktionsgebäude wurden stetig erweitert neben einem eigenen Sägewerk mit Trockenkammer wurden Mitte der 1930er Jahre in einem weiteren Neubau moderne Spritzkabinen installiert sowie ein neuer Aufenthaltsraum für die nunmehr 110 Arbeitskräfte geschaffen. Bis 1939 wurden über 97 verschiedene Spielschiffe und ein breites Sortiment an historischen Schiffsmodellen produziert.
Firmengründer
Otto Greiner Alex Sohn
Mitarbeiter Anfang 1910 in der Mitte die Tochter des Firmengründers
Während des Zweiten Weltkrieges nahm die Firma OGAS® keine Kriegsproduktion auf. Fast alle männlichen Beschäftigten wurden eingezogen, die restlichen in anderen Betrieben dienstverpflichtet.
Die Produktion kam fast zum Erliegen.
Nach dem Kriegsende kam die Produktion nur langsam wieder in Gang. Waren des täglichen Bedarfs, wie Handwagen, Holzknechte, Körbe usw. waren zunächst wichtiger. Anfang der 50er Jahre ließen sich die Geschäfte gut an, die Firma hatte bereits wieder über 20 Beschäftigte.
Die Präsentation auf der Leipziger Messe im Petershof brachte alte Kundschaft aus England, Frankreich, Holland, Belgien, Skandinavien, den USA, Kanada, Australien und Japan zurück. Bis 1959 war die Firma OGAS® außerdem mit einem eigenen Stand auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vertreten.
Ende der 1950er Jahre weigerte sich das über 60 Jahre alte Familienunternehmen, staatliche Beteiligun-
gen aufzunehmen. Die Expansion der Firma OGAS® wurde anschließend von staatlicher Seite durch Sanktionen und Zwänge gezielt verhindert. Am 01.05.1972 wurde die Familie schließlich enteignet, die Firma OGAS® verstaatlicht und in den VEB Holzspielwaren integriert. Die Produktion sowie der Verkauf von Spielschiffen und Schiffsmodellen unter dem Markennamen OGAS® wurde ein Jahr danach eingestellt. In den Produktionsgebäuden wurden nun Waren des VEB Holzspielwaren, später dann des VEB Plaho produziert. Dies führte zum Wegbrechen des nationalen und internationalen Marktes.
Mit der 1990 eingeleiteten Rückführung in Familieneigentum haben sich die Urenkel des Firmengründers das Ziel gesetzt, das alte Traditionsunternehmen wieder neu zu beleben.
Fast 3 Jahre dauerten die Sanierung der Produktionsgebäude sowie die Anschaffung eines modernen Maschinenparks.
Die neue Produktion von Spielschiffen und historischen Schiffsmodellen erfolgte ab 1994.
Alle Modelle werden ausschließlich in Handarbeit, aus einheimischen Hölzern und nach den im Familienbesitz verbliebenen alten Plänen, Modellen und Verfahrensweisen gefertigt.
Heute umfasst die Produktpalette etwa 130 verschiedene schwimmfähige Holzspielschiffe, und eine breite Palette an historischen Schiffsmodellen, Geschenkartikeln und Windjammer. Besonders die schwimmfähigen Holzspielschiffe haben den deutschen und internationalen Markt wieder neu erobert.